hof_feuler
»Im Kreuz ist Heil« – das steht im völligen Widerspruch unserer deutschen Sprache. Mit dem Wort Kreuz drückt unsere Sprache eher Negatives aus.

Wir wollen mit unserenKreuzen Heil, Leben und Hoffnung vermitteln.
Kreuzweg

Thomas Rother hat den Kreuzweg im Jahre 1999 gestaltet, wir sind sehr stolz, dass wir dieses wunderbare Kunstwerk hier in unserem Therapiezentrum haben. Er hat unterschiedlichste Materialien verwendet, alle aus dem Bergbau stammend. Interessant ist auch, wie und wo er sie angebracht hat. Ich möchte Ihnen erzählen, wie ich die Kreuze wahrnehme und was die einzelnen Stationen mir vermitteln:
Da ist das erste Kreuz (1) über dem Eingang der Stallgasse. Aus einer eisernen Rettungs-leiter zusammengeschweißt, begrüßt es jeden, der zur Therapiehalle geht.

Die Sprossen der Leiter symbo-lisieren mir das Gefühl der Rettung, mir wird geholfen.
Das nächste Kreuz (2) ist aus Tränenblech und auf den Boden gelegt. Wenn ich darüber gehe, wird mir durch das entstehende Geräusch klar, ich nehme mich wahr, ich nehme mich an.
Direkt danach schaue ich in ein Kreuz aus alten Kauenspiegeln (3). Die Spiegel sind zum Teil blind, hier und da kann man sich noch sehen. Aber es gibt immer einen Weg aus der Vernebelung und wenn es auch nur ein kleiner klarer Blick ist. Spe­ziell dieses Kreuz erinnert mich täglich daran, mein Gottvertrauen nicht zu verlieren.
Das nächste Kreuz aus massivem Eichenholz (4) hängt erhaben an der Decke. Es vermittelt mir das Gefühl der Beständigkeit und des Urvertrauens.
Die nächsten beiden Kreuze hängen auch unter der Decke und zwar im Gang zur Halle. Das Erste (5) wurde aus einem Gitterrost gestaltet. Das unterbrochene Material stellt für mich Leichtigkeit und Durchblick dar.
Direkt darunter ein Kreuz aus Pflastersteinen (7). Es steht für den Mittel-punkt der Erde. Für mich bedeutet es, ich bin wichtig, ich bin Mittelpunkt.
Anschließend das Kreuz aus Grubenholz (6). Dieses Lerchenholz wurde als Stempel im Bergbau verwendet und musste die Last der abgebauten Hohlräume tragen. Es vermittelt mir Schutz und Sicherheit.
Nun folgt auf der linken Seite des Durchgangs das dominanteste Kreuz, ein Andreaskreuz aus Bongossiholz (8), was an Ketten befestigt ist. Dieses Kreuz, kurz vor der Therapiehalle, symbolisiert für mich Behinderung, eingeschränkt sein, nicht frei agieren können, ja in Ketten gelegt sein. Aber gleichzeitig durch das lebendige Holz auch Hoffnung auf Heilung und Hilfe.
Dieses spiegelt dann in der Therapiehalle, an der rechten Kopfseite, das große Firmament (9) wider. Viele kleine, farbige Kreuze, die uns Menschen in der Gemeinschaft darstellen. Beim Anblick dieser vielen kleinen Kreuze wird mir bewusst und klar, dass unsere Gemeinschaft hier im Therapiezentrum Hof Feuler Heil, Leben und Hoffnung an usere Patienten, Klienten und alle, die mit uns verbunden sind, weitergibt.
Es lohnt sich also, unseren Kreuzweg in aller Ruhe und Besinnlichkeit einmal zu gehen. Ich bin mir sicher, jeder wird für sich viele positive Gedanken mit nach Hause nehmen. (Barbara Lau)
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